Im ersten Blogartikel haben wir erkundet, dass deine berufliche Identität verändert werden kann. Doch was, wenn wir uns immer wieder in alte Muster ziehen lassen und unsere berufliche Entwicklung unbewusst behindern?

Unsere Glaubenssätze (Überzeugungen | Standpunkte | Sichtweisen) – insbesondere die unbewussten, die sogenannten „transparenten Überzeugungen“ – die unsere Selbstdefinition im Beruf und unseren Erfolg maßgeblich formen. Viele berufliche „Misserfolge“ sind oft nicht auf mangelnde Fähigkeiten oder ungünstige äußere Umstände zurückzuführen. Vielmehr wurzeln sie in tiefsitzenden, selbstlimitierenden Glaubenssätzen, die wie eine unsichtbare Software im Hintergrund ablaufen. Menschen suchen häufig nach äußeren Lösungen für ihre beruflichen Herausforderungen, sei es durch Weiterbildungen oder einen Jobwechsel. Wenn jedoch ein unbewusster Glaubenssatz wie „Ich verdiene keinen Erfolg“ oder „Ich bin nicht gut genug für diese Karriere“ aktiv ist, werden diese äußeren Veränderungen oft nicht den gewünschten nachhaltigen Erfolg bringen. Der Glaubenssatz wird unbewusst die neue Situation so „filtern“ oder gar sabotieren, dass er sich am Ende wieder bestätigt.
Dieser Blogbeitrag beschreibt, dass Überzeugungen die stärksten Kräfte sind, die unsere Erfahrungen beeinflussen und zeigt dir, wie du unbewusste Überzeugungen mit den kraftvollen Werkzeugen des Avatar®-Kurses nicht nur erkennen, sondern auch aktiv verändern kannst, um berufliche Blockaden zu lösen und eine Job-Identität zu kreieren, die dich wirklich erfüllt.
Was bewirkt deinen beruflichen Erfolg (oder Misserfolg)?
Glaubenssätze | Überzeugungen sind die stärksten Kräfte, wie wir über uns selbst, andere und die Welt im Allgemeinen wahrnehmen. Sie funktionieren wie Filter unserer Wahrnehmung und bestimmen maßgeblich, was wir für möglich halten, wie wir Situationen interpretieren und welche Erfahrungen wir in unser Leben ziehen. Stell dir vor, deine Überzeugungen sind wie eine einfarbige Brille, durch die du die Welt betrachtest: Je nachdem, welche Tönung die Gläser haben, erscheint dir deine persönliche Realität in einem anderen Licht. So formen sie nicht nur unsere Gedanken und Erwartungen, sondern auch unsere Handlungen und letztendlich unsere berufliche Identität.

Absichtsvoll gewählte Überzeugungen vs. transparente Überzeugungen
Wir unterscheiden dabei zwischen absichtsvoll gewählten Glaubenssätzen und unbewussten oder „transparenten Überzeugungen„. Letztere sind besonders tückisch, da wir durch sie hindurch handeln, ohne sie überhaupt als Überzeugung zu bemerken – wir halten sie schlicht für die Realität. Ihre „Transparenz“ ist ihr größter Machtfaktor. Weil wir sie nicht als veränderbare Annahmen, sondern als „objektive Wahrheit“ wahrnehmen, hinterfragen wir sie nicht und geben ihnen so die uneingeschränkte Macht, unsere persönliche Realität** zu erschaffen. Hinzu kommen indoktrinierte Glaubenssätze, die wir oft unreflektiert aus unserem Umfeld (Familie, Schule, Gesellschaft) übernommen haben.
**Persönliche Realität: So wie Du, als Individuum, die Welt, Dein Umfeld, dich selbst, andere, … wahrnimmst, interpretierst und bewertest.
Typische hinderliche Glaubenssätze im Beruf, die eine authentische Selbstdefinition im Beruf blockieren können, sind beispielsweise:
- „Arbeit muss immer hart sein und darf keinen Spaß machen.“
- „Ich bin einfach nicht kreativ/technisch versiert/gut im Verkaufen.“
- „Fehler zu machen ist ein Zeichen von Schwäche und muss unbedingt vermieden werden.“
- „Nur wer ständig Überstunden macht und sich aufopfert, ist wirklich erfolgreich.“
- „Ich bin zu alt/jung für eine berufliche Neuorientierung.“
- „In meiner Branche kann man kein gutes Geld verdienen.“
Nimm dir einen Moment für folgende Selbstreflexionsfragen:
- Welche Sätze über Arbeit, Erfolg, Geld oder deine spezifischen Fähigkeiten höre ich innerlich immer wieder, fast wie ein Mantra?
- Welche dieser Überzeugungen habe ich bewusst und aktiv für mich gewählt, und welche klingen eher wie die Stimme meiner Eltern, früherer Vorgesetzter oder allgemeiner gesellschaftlicher „Weisheiten“?
- Auf welche Weise beeinflussen diese (möglicherweise unbewussten) Überzeugungen meine täglichen Entscheidungen, mein Verhalten und mein Selbstmanagement im Job?
Menschen verteidigen oft vehement ihre limitierenden Glaubenssätze, selbst wenn diese ihnen schaden. Der Grund dafür ist, dass diese Überzeugungen zu einem festen Bestandteil ihrer Identität und ihres Verständnisses der Welt geworden sind. Das Loslassen eines solchen tiefsitzenden Glaubenssatzes kann sich anfühlen wie der Verlust eines Teils von sich selbst oder als würde man den Boden unter den Füßen verlieren.
Wie Überzeugungen Identitäten erschaffen
Der Avatar®-Kurs beschreibt, dass Überzeugungen nicht nur unsere äußeren Erfahrungen prägen, sondern auf einer viel fundamentaleren Ebene ganze Identitäten erschaffen. Unser „Ich“, unsere Persönlichkeit, ist im Grunde ein komplexes Konglomerat aus unzähligen Überzeugungen, Definitionen und Identifikationen, die wir im Laufe unseres Lebens angesammelt haben. Wir definieren durch das, was wir über uns selbst und die Welt glauben, welche Rollen und Verhaltensweisen wir als „passend“ oder „typisch“ für uns ansehen und konstruieren so aktiv unsere berufliche Identität – oft ohne uns dieses Prozesses voll bewusst zu sein.
Transformiere deine Überzeugungen
Die Identifikation mit einer bestimmten beruflichen Rolle (z.B. „der:die sorgfältige Analytiker:in“, „die:der kreative Chaot:in“, „die:der knallharte Verhandler:in“) wird durch ein ganzes Bündel von unterstützenden Glaubenssätzen aufrechterhalten.
Ändert man diese zugrundeliegenden Glaubenssätze mit den Avatar®-Techniken, beginnt sich auch die Identifikation mit der Rolle zu lockern und zu verändern. Jemand, der sich beispielsweise als „nicht technisch versiert“ identifiziert, hegt wahrscheinlich Glaubenssätze wie „Technik ist furchtbar kompliziert“ oder „Ich lerne so etwas nur sehr langsam“. Diese Glaubenssätze führen zu entsprechendem Vermeidungsverhalten und bestätigen so immer wieder die selbsterschaffene Identität. Wenn diese Person jedoch durch die Arbeit mit den Avatar®-Werkzeugen diese Glaubenssätze transformiert, beispielsweise in „Ich kann alles lernen, was ich möchte und mir nützt“ oder „Technik ist ein spannendes Werkzeug, das mir meine Arbeit erleichtert“, wird sich ihr Verhalten ändern. Sie wird sich eher und mit mehr Neugier mit technischen Themen beschäftigen und somit auch ihre Job-Identität in diesem Bereich positiv verändern. Dieses Verständnis, dass Identitäten auf Glaubenssätzen beruhen, eröffnet die faszinierende Möglichkeit, auch scheinbar festgefahrene Aspekte der eigenen Persönlichkeit oder Rolle im Beruf als veränderbar und gestaltbar zu betrachten.
Was sind meine Kernüberzeugungen
Eine der zentralen Fragen, die sich im Kontext von Glaubenssätzen über Arbeit stellt, ist: Welche meiner tiefsten Überzeugungen über Arbeit und Erfolg habe ich unbewusst übernommen und wie beeinflussen sie mich heute?
Viele unserer Kernüberzeugungen über Arbeit, Geld und Erfolg stammen unbewusst aus unserer Kindheit, unserer Erziehung oder aus prägenden beruflichen Erfahrungen. Sie wirken oft wie unsichtbare Filter, die unsere Wahrnehmung von Chancen, unsere Risikobereitschaft, unser Selbstverständnis im Beruf und sogar unsere beruflichen Ziele färben. Eine unbewusste Überzeugung wie „Man muss sich seinen Erfolg hart erkämpfen“ kann beispielsweise dazu führen, dass man unbewusst leichtere Wege zum Ziel übersieht oder sich unnötig verausgabt, weil die Identität des „harten Arbeiters“ tief verankert ist. Der Avatar®-Kurs bietet dir die Werkzeuge, genau diese unbewusste Denkweise aufzudecken und zu transformieren.
Weitere Fragen, die wir in dieser Artikelserie beleuchten, sind:
- Wie erkenne ich „transparente“ Überzeugungen, die meine berufliche Identität heimlich steuern?
- Kann ich wirklich lernen, meine Überzeugungen so zu verändern, dass sie meine gewünschte berufliche Identität fördern?

Übung 21: Entdecke die tatsächlich wirksamen Überzeugungen
Da Überzeugungen Identitäten erschaffen, ist es ein guter Ausgangspunkt, die eigenen Überzeugungen zu erforschen, wenn du etwas nachhaltig in deinem Leben und deiner beruflichen Identität ändern möchtest.
Mit der Übung 21 – Umgang mit Überzeugungen entdeckst du die wirkliche Beziehung zwischen deinen Überzeugungen und deinen Erfahrungen. Wenn Überzeugungen nicht mehr transparent sind, haben sie weniger bis keinen Einfluss mehr auf dein Lebe und du bist in der Lage deine Realität (so, wie du dein Leben wahrnimmst | erlebst) absichtsvoll umzugestalten.
Ein Tipp an dieser Stelle: Nimm dich selber nicht so ernst! Auch deine heiligsten und festesten Überzeugungen sind letztendlich nur mentale Konstrukte (Vorstellungen), denen du zugestimmt hast. Sie sind nicht in Stein gemeißelt und du kannst lernen, sie zu verändern. Je spielerischer du deine Überzeugungen erforscht, um so leichter fällt es dir, unbekannte Überzeugungen zu finden.
Tabelle: behindernde vs. hilfreiche Glaubenssätze im Beruf

Diese Tabelle soll dir als Inspiration dienen, deine eigenen Glaubenssätze | Überzeugungen über Arbeit zu reflektieren und zu erkennen, wie eine Veränderung deiner Standard-Überzeugungen deine Erfahrungen im Job positiv beeinflussen können.
Wie du dich von limitierenden Glaubenssätzen lösen kannst
Der Avatar®-Kurs bzw. das Avatar®-Training lehren dich nicht nur, deine Glaubenssätze | Überzeugungen zu erkennen. Viel wichtiger noch: Sie statten dich mit spezifischen, erfahrungsbasierten Techniken aus, um selbstbegrenzende Überzeugungen gezielt zu „diskreieren“ (d.h. aufzulösen, ihre energetische Ladung zu neutralisieren) und neue, hilfreiche Überzeugungen bewusst zu „kreieren“ und in deinem Bewusstsein zu verankern. Dies geht weit über reines positives Denken hinaus, welches oft versucht, einen negativen Glaubenssatz mit einem positiven zu „überschreiben“, während der alte noch unbewusst aktiv ist und dagegen arbeitet. Avatar® zielt darauf ab, den alten Glaubenssatz an seiner Wurzel zu neutralisieren, indem man ihn vollständig erfährt und als selbsterschaffen erkennt. Erst dann kann ein neuer, frei gewählter Glaubenssatz, eine neue Überzeugung, wirklich greifen, wirken und deine persönliche Realität nachhaltig verändern.
Fähigkeiten, die du erwerben kannst
Dabei erwirbst du wertvolle Fähigkeiten, die für die Gestaltung deiner beruflichen Identität essenziell sind:
- Fähigkeiten, dein Verständnis und deine Akzeptanz von Verantwortlichkeit für Entscheidungen und deren Inbesitznahme zu fördern: Du erkennst und erlebst, dass du deine Glaubenssätze – und damit deine berufliche Realität und Identität – letztendlich selbst wählst und gestalten kannst.
- Fähigkeiten, aus gefühlten Schwächen Stärken zu entwickeln: Indem du die Glaubenssätze und Definitionen hinter einer vermeintlichen „Schwäche“ (z.B. „Ich bin konfliktscheu“) untersuchst und transformierst, kannst du sie in eine echte Stärke (z.B. „Ich bin ein:e meisterhafte:r Vermittler:in“) umwandeln.
Der Avatar®–Kurs ist erfahrungsbasiert
Der gesamte Avatar®-Prozess ist zutiefst erfahrungsbasiert. Du erlebst unmittelbar, wie sich deine Realität (deine Wahrnehmung) verändert, wenn du deine Überzeugungen veränderst. Diese direkte Erfahrung ist ungleich kraftvoller als jedes rein intellektuelle Verständnis. Die Fähigkeit, die eigenen Glaubenssätze bewusst zu managen, ist eine absolute Schlüsselkompetenz für lebenslanges Lernen, berufliche Erfüllung und agile Anpassungsfähigkeit in einer sich ständig wandelnden Berufswelt.
Im nächsten und letzten Artikel dieser Beitragsreihe werden wir uns konkrete Avatar®-Werkzeuge ansehen, die dich dabei unterstützen, vom Wissen über die Macht der Glaubenssätze in die tatsächliche Umsetzung zu kommen und eine authentische berufliche Identität im Alltag zu leben.
