Wie Du durch das Loslassen innerer Widerstände Dein Leben veränderst

Erlebst Du immer wieder Situationen, die Du lieber nicht hättest? Ein andauerndes Gefühl der Unzufriedenheit, wiederkehrende Konflikte oder das Gefühl, festzustecken? Wenn Du Dich darin wiedererkennst, bist Du nicht allein. Viele von uns kämpfen einen stillen Kampf gegen unerwünschte Zustände und merken dabei nicht, dass der eigentliche Kampf in unserem Inneren tobt, sondern projizieren es auf andere und geben anderen die Schuld.
Erlebst du etwas, das du lieber nicht erleben möchtest? Widerstand dagegen ist die beste Möglichkeit, es andauern zu lassen.

Erlebst du, was du erleben möchtest

3 Fragen, die in diesem Beitrag beantwortet werden:

  1. Warum halten wir unbewusst an inneren Widerständen fest, obwohl sie uns zurückhalten befreit zu leben?
  2. Welche konkreten Schritte kann ich unternehmen, um innere Widerstände zu erkennen und aufzulösen?
  3. Wie genau verändert das Auflösen von Widerstand mein tägliches Erleben und meine Realität?

Der Teufelskreis des Widerstands

Stell Dir vor, Du steckst im Treibsand. Dein erster, instinktiver Impuls ist wahrscheinlich, Dich mit aller Kraft dagegenzustemmen und zu versuchen, Dich zu befreien. Doch genau dieses Strampeln zieht Dich nur noch tiefer hinein. Ähnlich verhält es sich mit den inneren Widerständen. Je mehr wir uns gegen ein unerwünschtes Gefühl, eine unangenehme Situation oder einen ungeliebten Aspekt unseres Lebens wehren, desto mehr Energie geben wir ihm und desto präsenter wird er. Innerer Widerstand in der Psychologie untersucht genau dieses Phänomen: Unser Kampf gegen die Realität schafft oft erst das Leid.

Dieser Widerstand ist oft eine subtile, unbewusste Kraft. Er tarnt sich als Sorge, Ärger oder Frustration. Die Verbindung zwischen inneren Widerständen und Emotionen ist extrem eng; oft sind es die Emotionen, die uns signalisieren, wo wir Widerstand gegen etwas leisten, anstatt es einfach (kurzfristig) zu erleben. Harry Palmer, der Autor der Avatar-Materialien, beschreibt diesen Mechanismus sehr treffend. Unsere Überzeugungen filtern, was wir aus der Fülle aller Möglichkeiten wahrnehmen und erleben. Wenn Du z.B. davon überzeugt bist, dass das Leben hart ist, wirst Du unweigerlich Deine Aufmerksamkeit auf Beweise richten, die diese Annahme bestätigen. Dein Widerstand gegen das „harte Leben“ wird paradoxerweise zu dem Motor, der dir dein Leben schwer macht.

Warum wir an Widerständen festhalten

  • Auf den ersten Blick erscheint es völlig unlogisch, an etwas festzuhalten, das uns Leid verursacht. Dennoch tun wir es ständig. Aber warum?
    Bekannte Identitäten (“so bin ich nun einmal”): Oft sind unsere Widerstände eng mit unserer Identität verknüpft. Die Rolle des Opfers, des Kämpfers oder der Person, die es immer schwer hat, kann uns unbewusst eine Art von Sicherheit geben. Wir wissen, wer wir in dieser Rolle sind. Diese Identität aufzugeben bedeutet, sich ins Unbekannte zu wagen.
  • Vermeidung von Schmerz: Manchmal entsteht Widerstand aus dem Versuch, vergangenen Schmerz zu vermeiden. Wir bauen Mauern um unser Herz, um nicht wieder verletzt zu werden. Diese ablehnende Haltung, dieser innerer Widerstand schützt uns jedoch nicht nur vor potenziellem Schmerz, sondern auch vor Freude, Verbundenheit und neuen Erfahrungen.
  • Indoktrinierte Überzeugungen: Viele unserer tiefsten Widerstände basieren auf Überzeugungen, die uns von Kindheit an vermittelt wurden – von Eltern, der Gesellschaft oder Autoritäten, wie Lehrern. Diese „transparenten Überzeugungen“ sind so tief in uns verankert, dass wir sie nicht mehr als formbare Ideen, sondern als unumstößliche Wahrheiten ansehen. Der Widerstand, diese Wahrheiten infrage zu stellen, kann enorm sein, weil er unser gesamtes Weltbild ins Wanken bringen könnte.

Der Weg aus dem Widerstand: Konkrete Schritte zur Befreiung

Innere Widerstände auflösen ist kein Kampf, sondern vielmehr ein Akt des Loslassens und der Akzeptanz. Es geht darum, die Energie, die Du bisher für den Widerstand aufgewendet hast, bewusst in eine neue Richtung zu lenken, um so die inneren Widerstände zu reduzieren.

  1. Bewusstes Wahrnehmen ohne Urteil: Der erste und wichtigste Schritt ist, die inneren Widerstände zu erkennen. Anstatt Dich sofort in die Emotion oder die Abwehrhaltung hineinziehen zu lassen, tritt einen Schritt zurück und beobachte: Was genau fühle ich gerade? Wo in meinem Körper spüre ich das? Die Übungen im ReSurfacing®-Arbeitsbuch, dem Teil I des Avatar-Kurses, sind genau darauf ausgelegt, die Aufmerksamkeit zu schulen und festgefahrene Aufmerksamkeit zu lösen. Anstatt zu bewerten („Dieses Gefühl ist schlecht“), nimm es einfach nur wahr („Aha, da ist dieses Gefühl“).
  2. Die zugrundeliegende Überzeugung erforschen: Jeder Widerstand wird von einer Überzeugung genährt. Es ist an der Zeit, die inneren Widerstände zu analysieren. Frage Dich: „Welche Überzeugung müsste jemand haben, um diese Situation (oder dieses Gefühl) zu erleben?“. Vielleicht ist es „Ich bin nicht gut genug“, „Beziehungen sind immer schmerzhaft“ oder „Ich muss hart kämpfen, um etwas zu erreichen“. Die ehrliche Antwort auf diese Frage ist oft der Schlüssel zur Veränderung. Unehrlichkeit sich selbst gegenüber ist die Wurzel vieler Probleme, denn sie hindert uns daran, die wahren Ursachen unseres Leidens zu erkennen.
  3. Verantwortung übernehmen: Dies ist vielleicht der herausforderndste, aber auch der befreiendste Schritt. Anzuerkennen, dass Du Deine Erfahrungen durch Deine Überzeugungen selbst kreierst, holt Dich aus der Opferrolle heraus und gibt Dir Macht über Dein Leben zurück. Es geht nicht um Schuldvorwürfe/Selbstbestrafung, sondern um die Fähigkeit zu antworten – um „Response-Ability“. Die Avatar-Werkzeuge sind darauf ausgelegt, diese Fähigkeit zu stärken und Dich zu befähigen, bewusst neue Realitäten (Erfahrungen) zu erschaffen.

Absichtsvoll eine neue Realität erschaffen: Sobald Du eine hinderliche Überzeugung identifiziert und die Verantwortung dafür übernommen hast, kannst Du absichtsvoll eine neue, förderliche Überzeugung erschaffen. Anstatt gegen das Unerwünschte zu kämpfen, fokussierst Du Deine Energie darauf, das zu erschaffen, was Du wirklich willst. Dies ist ein zentrales Prinzip des Avatar-Trainings: Du lernst, Realität bewusst zu gestalten, anstatt von unbewussten Programmen gesteuert zu werden.

Ein neues Leben: Die Realität jenseits des Widerstands

Was passiert, wenn Du beginnst, Deine inneren Widerstände aufzulösen? Die Veränderung ist tiefgreifend.

  • Mehr Energie und Lebensfreude: Die Energie, die zuvor im Kampf gegen Dich selbst gebunden war, wird frei. Du fühlst Dich leichter, lebendiger und präsenter.
  • Klarheit und innere Ruhe: Der ständige Lärm der Sorgen und des inneren Konflikts lässt nach. An seine Stelle treten eine entspannte Gewahrwerdung und ein tiefer innerer Frieden.
  • Verbesserte Beziehungen: Indem Du aufhörst, gegen Dich selbst und andere zu kämpfen, werden Deine Beziehungen harmonischer. Du kannst andere Menschen so sehen, wie sie sind, anstatt durch den Filter Deiner eigenen ungelösten Konflikte.
  • Absichtsvolles Leben: Du wirst vom Passagier zum Gestalter:in Deines Lebens. Du bist nicht länger den Launen Deiner unbewussten Muster ausgeliefert, sondern kannst bewusst die Richtung bestimmen, in die Du gehen möchtest.

Das Auflösen innerer Widerstände ist eine Reise, die Mut und die Bereitschaft zur Selbstreflexion erfordert. Es ist jedoch eine der lohnendsten Reisen, die Du antretittst – eine Reise zurück zu Dir selbst und zu der Freiheit, das Leben zu erschaffen, das Du Dir von Herzen wünschst.

Wie der Avatar-Kurs Dir hilft, präsenter zu werden

Der Avatar-Kurs ist ein Selbst-Entwicklungsprogramm, das darauf abzielt, Dir die Werkzeuge an die Hand zu geben, um Dein eigenes Überzeugungssystem zu erforschen und die Aspekte Deines Lebens zu verändern, die Du ändern möchtest. Der Schlüssel liegt im bewussten Umgang mit Identitäten und Überzeugungen.

Im Verlauf des Lebens erschaffen und übernehmen wir unzählige Identitäten: die des Kindes, des Partners, des Berufstätigen, aber auch subtilere wie die des „Sorgenmachers“, des „Perfektionisten“ oder des „Opfers“. Viele dieser Identitäten laufen auf Autopilot und sind mit festen Verhaltensmustern und emotionalen Reaktionen verknüpft. Wenn Du beispielsweise stark mit der Identität „Ich bin immer gestresst“ identifiziert bist, wird Dein Geist automatisch Situationen und Gedanken filtern, die diesen Zustand bestätigen und aufrechterhalten. Du bist dann nicht wirklich präsent im Moment, sondern erlebst die Realität durch den Filter dieser fixierten Identität.

Das Avatar-Training führt Dich durch eine Reihe von erfahrungsbezogenen Übungen, die Dir helfen, diese Identitäten und die damit verbundenen Überzeugungen bewusst zu erkennen. Ein zentrales Verfahren in Teil III des Kurses, das sogenannte „Diskreieren“, ermöglicht es Dir, Dich von diesen starren Identitätskonstrukten zu lösen.

Der Prozess sieht vereinfacht so aus:

  1. Identifikation: Du lernst, eine bestimmte Identität (z. B. „der Gestresste“) als eine Kreation zu erkennen – etwas, das Du erschaffen hast, aber nicht Du selbst bist.
  2. Erfahrung: Anstatt die Identität intellektuell zu analysieren, wirst Du angeleitet, sie vollständig und ohne Widerstand zu erfahren. Dies erlaubt Dir, die Energie, die in dieser Kreation gebunden ist, zu spüren und zu durchdringen.
  3. Diskreation (Auflösung): Durch das vollständige Erfahren ohne Urteil verliert die Identität ihre Macht über Dich. Du erkennst Dich selbst wieder als den Ursprung, als das Bewusstsein, das diese Identität erschaffen hat. In diesem Moment löst sich die Fixierung auf, und Du kannst die Identität loslassen.

Wenn Du nicht mehr zwanghaft an einer Identität festhältst, ändert sich Dein Verhalten automatisch. Du reagierst nicht mehr aus einem alten Muster heraus, sondern kannst in jeder Situation neu und absichtsvoll wählen, wer Du sein möchtest. Anstatt „gestresst zu sein“, kannst Du einfach nur präsent sein und die Situation so wahrnehmen, wie sie ist – ohne die emotionale Ladung der alten Identität. Diese Fähigkeit, Identitäten bewusst zu wechseln oder ganz loszulassen, führt zu einer tiefen Präsenz und der Freiheit, Dein Leben absichtsvoll zu gestalten.